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Der Oktober ist der Monat der Aufklärung und Früherkennung von Brustkrebs. Daher wurde der heutige Gast-Blogbeitrag vom Onkologen Oleksii Aksenov verfasst. Er hat sein ganzes Leben der Diagnose und Behandlung von Brustkrebs gewidmet und ist stolz, Teil dieses Kampfes zu sein. Oleksii sieht es als seine Pflicht an, Ihnen wichtige Informationen zu liefern, die Ihre Gesundheit und vielleicht sogar Ihr Leben retten können. Jeder Fall von Brustkrebs ist eine einzigartige Geschichte und eine Herausforderung für die Patientin und den Arzt. Er sieht jeden Tag diesen Kampf, diese Entschlossenheit und diese Stärke. Es tut ihm weh, die Fälle zu sehen , in denen die Patienten, die zum ersten Mal Hilfe suchten, ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium hatten. Leider sind solche Fälle aus bestimmten Gründen nicht selten. Er fordert Sie auf, sich selbst zu lieben und auf Ihre Gesundheit zu achten. Und denken Sie auch daran, dass die Früherkennung von Brustkrebs Ihr Leben retten wird.

Dieser Blogbeitrag wurde von einem ukrainischen Onkologen verfasst – Oleksii Aksonov.

Statistiken und Relevanz

Jedes Jahr werden weltweit etwa 20 Millionen neue Krebsfälle registriert und etwa 8,8 Millionen Menschen sterben an dieser Krankheit. Tatsächlich ist jeder sechste Todesfall weltweit auf Krebs zurückzuführen, was die Zahl der Todesfälle durch HIV-Infektion, Malaria und Tuberkulose zusammen bei weitem übersteigt. Es ist wichtig anzumerken, dass die Zahl der Krebsfälle weltweit von Jahr zu Jahr zunimmt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Krebsinzidenz bis 2035 verdoppeln wird. Brustkrebs ist für 2,2 Millionen Fälle pro Jahr und mehr als 680.000 Todesfälle durch diese Krankheit verantwortlich. Darüber hinaus steht Brustkrebs in der weiblichen Bevölkerung an erster Stelle hinsichtlich der Morbidität und ist auch die häufigste onkologische Todesursache bei Frauen. Nein, ich möchte Sie nicht erschrecken. Schauen Sie sich diese Zahlen einfach noch einmal an und begreifen Sie die Bedeutung des Problems.

Nein, ich möchte Sie nicht erschrecken. Schauen Sie sich diese Zahlen einfach noch einmal an und begreifen Sie die Bedeutung des Problems. Der rechtzeitige Zugang zu medizinischer Versorgung und Bevölkerungsscreening-Programmen ermöglicht es, Krebs in einem frühen Stadium zu erkennen und die Behandlungsergebnisse deutlich zu verbessern. Leider sind Länder mit einem mittleren und niedrigen wirtschaftlichen Entwicklungsstand nicht in der Lage, ihrer Bevölkerung eine angemessene Brustkrebsvorsorge und medizinische Versorgung zu bieten. In solchen Ländern beobachten wir einen deutlichen Anstieg der Arztbesuche im fortgeschrittenen Krankheitsstadium, wenn eine Heilung der Krankheit nahezu unmöglich ist. Außerdem ist die Öffentlichkeit nicht ausreichend darüber informiert, wie man Krebs erkennt, welche Faktoren ihn auslösen und welche Schritte zur Früherkennung von Brustkrebs unternommen werden sollten.

Die Bedeutung der Früherkennung

Die Früherkennung von Brustkrebs kann mit der Früherkennung eines Brandes verglichen werden: Je früher der Brand erkannt wurde, desto weniger Zerstörung verursachte er. Oder je früher Krebs erkannt wird, desto mehr Zeit bleibt Ihnen, um die richtigen medizinischen Entscheidungen zu treffen. Meiner Meinung nach zeigen diese Vergleiche deutlich, dass die Gesundheit und Lebenserwartung der Patienten direkt von der Früherkennung der Krankheit abhängen. Dies wird vom US-amerikanischen National Cancer Institute bestätigt, das das Fünf-Jahres-Überleben von Brustkrebspatientinnen in Abhängigkeit von der Prävalenz der Erkrankung bewertet. So überwindet bei einer lokalen Form von Brustkrebs (ohne Metastasen) die 5-Jahres-Frist 99 % der Patientinnen. Die Situation bei ausgedehntem Brustkrebs (Vorhandensein von Metastasen) ist komplizierter, nur 31 % der Patientinnen überstehen die 5-Jahres-Frist.

Die Früherkennung von Krebs reduziert die Anzahl der eingesetzten Behandlungsmethoden und die Behandlungsdauer erheblich. Im Gegenteil, bei metastasiertem Krebs zielt die Behandlung darauf ab, das Leben des Patienten zu verlängern, da eine vollständige Heilung des Patienten nicht möglich ist.

Asymptomatische Krebsphase

Das Tückische an jedem Krebs ist, dass er sich nicht in der Zeitspanne vom Auftreten der ersten bösartigen Zelle bis zum ersten Symptom manifestiert. Das Wohlbefinden und die Blutlaborindikatoren einer Frau signalisieren nicht den Ausbruch der Krankheit und ihre Entwicklung in diesem Zeitraum. Brustkrebs ist keine Ausnahme und hat auch seine beschwerdefreie Zeit. Dieser Zeitraum dauert je nach Art und Aggressivität des Tumors 1–5 Jahre. Die Erkennung von Krebs in diesem Zeitraum ist jedoch für die Ärzte und insbesondere für die Patienten wichtig. Der einzige zuverlässige Weg, Brustkrebs zu bekämpfen, ist heute die Früherkennung: „Beginnen Sie den Kampf gegen Brustkrebs, wenn Ihr Feind noch schwach ist.“ Wie geht man vor, wenn keine Symptome vorliegen? Nur das Screening – eine regelmäßige Untersuchung der Brustdrüsen hilft Ihnen, Krebs im Frühstadium zu erkennen.

Brustkrebs-Screening

Beim Brustkrebs-Screening handelt es sich um die Wahl von Patientinnen aus einer großen Zahl von Frauen, die keine Symptome aufweisen. Tatsächlich handelt es sich hierbei um die Regeln, die von Ärzten erfunden wurden, um Krebs im Frühstadium zu erkennen, die Regeln, die in der beschwerdefreien Zeit gelten. Die meisten von Ihnen besitzen ein Auto. Die Vorsorgeuntersuchung kann mit der Wartung eines Autos verglichen werden. Durch eine geplante Inspektion des Fahrzeugs können Sie irreversible Schäden verhindern und es lange nutzen. Wie im Gesundheitsbereich ist auch bei Brustdrüsen eine systematische Diagnose erforderlich, auch wenn keine Symptome vorliegen, um eine frühzeitige Erkennung von Brustkrebs sicherzustellen. Die Ergebnisse zahlreicher medizinischer Studien beweisen die Bedeutung eines solchen systemischen Ansatzes.

In Schweden beispielsweise sank die Brustkrebssterblichkeit bei Frauen im Alter von 40 bis 69 Jahren, die sich einem Mammographie-Screening unterzogen, um 44 %. Dies ist ein hervorragendes Ergebnis, das die Bedeutung eines solchen Ansatzes für die Früherkennung von Brustkrebs zeigt. Denken Sie an eine einfache Regel: Sie müssen im Alter von 40 bis 84 Jahren jedes Jahr eine Mammographie durchführen lassen, um Ihre Gesundheit und Ihr Leben zu retten.

Mythen und Wahrheit

Mythos Nr. 1. Stress verursacht Brustkrebs

Tatsächlich gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Stress selbst die Ursache für die erste bösartige Zelle im Körper ist, aber... Stress kann eine Person zu schlechten Gewohnheiten wie Rauchen, Alkoholkonsum usw. führen, und wir wissen, dass Menschen mit schlechten Gewohnheiten häufiger an Brustkrebs erkranken als Menschen, die einen gesunden Lebensstil führen. Chronischer (langfristiger) Stress unterdrückt die Immunität einer Person, wodurch die Immunmechanismen zur Erkennung und Zerstörung von Zellen geschwächt werden, die dazu neigen, Krebs zu entwickeln. Nach meiner ukrainischen Erfahrung bemerkte ich beispielsweise eine deutliche Verjüngung des Brustkrebses und das Auftreten aggressiverer Formen dieser Krankheit bei Menschen, die sich über einen längeren Zeitraum (mehr als ein Jahr) in Gebieten aufgehalten hatten, wo Militäraktivitäten in der Ukraine stattgefunden hatten.

Mythos Nr. 2. Führt eine Operation zur Entfernung von Brustkrebs zu erheblichen ästhetischen Störungen?

Tatsächlich basiert die radikale Behandlung von Brustkrebs auf der chirurgischen Entfernung des Organs. Diese Operationen wurden im Zeitraum 1889-1973 entwickelt und das Ergebnis zielte auf die Behandlung der Krankheit ab, der ästhetische Faktor wurde jedoch nicht berücksichtigt. Chirurgische Entwicklungen in Kombination mit modernen Technologien ermöglichen es heute, gleichzeitig ein therapeutisches und ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Rekonstruktive Techniken unter Verwendung von eigenem Gewebe und Silikonimplantaten können einer Frau die Radikalität der Operation verleihen und das ästhetische Erscheinungsbild der Brustdrüse bewahren.

Mythos Nr. 3. Brustkrebs kommt bei Männern nicht vor

Ich hoffe, dass dieser Artikel von Frauen gelesen wird, denn ich möchte Angehörige meines Geschlechts nicht verärgern. Tatsächlich kommt Brustkrebs auch bei Männern vor, allerdings deutlich seltener als bei Frauen. Von allen 2.261.419 im Jahr 2020 weltweit entdeckten Brustkrebsfällen sind 22.615 Fälle Männer (1 %). Für Männer gibt es keine Screening-Programme zur Früherkennung von Brustkrebs und in den meisten Fällen gehen sie mit Beschwerden über Knoten zu9m Arzt. In meiner Praxis gab es 3 Fälle von Brustkrebs bei Männern. Einer von ihnen hatte einen blutigen Ausfluss aus der Brustwarze und bei zwei Männern wurden Knoten entdeckt.

Mythos Nr. 4. Es gibt keine solche Diagnosemethode, mit der sich Krebs kleiner Größe (nicht mehr als 1 mm) erkennen lässt

Ich möchte diese Meinung widerlegen, weil ich eine Methode zur Verfügung habe, die das kann. Hierbei handelt es sich um eine Duktoskopie – eine videoendoskopische Untersuchung der Milchdrüsengänge, die bei Frauen mit Ausfluss aus der Brustwarze eingesetzt wird. Seit mehr als 10 Jahren führe ich die Duktoskopie durch, eine sehr wichtige Methode, da 95 % der Brusttumoren ihren Ursprung im Milchgang haben. Durch die Duktoskopie lässt sich leicht ein Tumor erkennen, der kleiner als 1 mm im Milchgang ist, was mit Mammographie, Ultraschall oder MRT nicht erkennbar ist. Heutzutage ist es bei der Duktoskopie möglich, einen Tumor im Milchgang ohne Narkose und ohne chirurgischen Schnitt zu entfernen.

Fazit:

Brustkrebs ist eine Herausforderung, aber keine hoffnungslose Krankheit. Die moderne Medizin bietet uns viele innovative Diagnose- und Behandlungsmethoden und die Forschung erweitert unser Wissen über Brustkrebs kontinuierlich. Wir arbeiten hart und nach einiger Zeit werden wir einen Weg finden, diese Krankheit zu besiegen. Sie müssen lediglich auf sich selbst aufpassen, denn die jährliche Mammographie-Vorsorgeuntersuchung ab dem 40. Lebensjahr ist Selbstfürsorge. Zögern Sie nicht, Ihre Fragen mit Ihrem Arzt zu besprechen und beginnen Sie noch heute mit der Vorsorgeuntersuchung, um eine gesunde Zukunft zu gewährleisten.

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